Pflegestufe 7 in Österreich: Der große Leitfaden 2025
Pflegestufe 7 ist die höchste Pflegestufe in Österreich und betrifft Menschen, die auf umfassende Unterstützung angewiesen sind. Doch was bedeutet das für Angehörige? Welche finanzielle Unterstützung gibt es, und was muss beachtet werden? In diesem Beitrag erfahren Sie alles Wichtige.
Manchmal verlangt das Leben von Familien besonders viel. Wenn ein geliebter Mensch in Pflegestufe 7 eingestuft wird, stehen Angehörige vor einer außergewöhnlich anspruchsvollen Aufgabe.
Sie kümmern sich nicht nur um die Organisation der Pflege, sondern stoßen auch an die Grenzen der eigenen Belastbarkeit.
Die tägliche Pflege kann schnell zu einer Herausforderung werden – bei der Körperpflege, bei Mobilität, Medikamenten oder bei der Ernährung.
Genau hier setzt das österreichische Pflegegeldsystem an. Damit erhalten Betroffene finanzielle Unterstützung, um die Pflege zu erleichtern.
In diesem Beitrag erfahren Sie, welche Schritte nötig sind, wie die finanzielle Unterstützung aussieht und was bei der Organisation der Pflege wichtig ist.
Das Wichtigste in Kürze:
- Stufen: Pflegestufe 7 ist die höchste der sieben Pflegestufen in Österreich und wird bei extrem hohem Pflegeaufwand gewährt.
- Pflegegeld: Ab 1.1.2025 erhalten Personen in Pflegestufe 7 monatlich 2.156,60 Euro.
- Anforderungen: Ein ärztliches Gutachten bestätigt den Pflegeaufwand und legt die Einstufung fest.
- Unterstützung: Neben dem Pflegegeld können Zuschüsse für Pflegehilfsmittel und Betreuungspersonen beantragt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Pflegestufe 7: Definition
- Pflegestufe 7: Ansprüche und Leistungen
- Was ist die Voraussetzung für Pflegestufe 7?
- Fallbeispiele für Pflegestufe 7
- Wie kann ich Pflegestufe 7 beantragen?
- Häufige Fragen rund um die Pflegestufe 7 in Österreich
- Welche Möglichkeiten zur Pflege gibt es für Personen in Pflegestufe 7?
- Wie viel Pflegegeld bekommt man in Stufe 7?
- Wie oft wird das Pflegegeld überwiesen?
- Kann man Pflegegeld nachträglich beantragen?
- Was steht einer Person in Pflegestufe 7 zusätzlich zu Pflegegeld zu?
- Wie viel kostet eine 24-Stunden-Betreuung?
- Wer hilft bei der Organisation einer 24-Stunden-Betreuung?
- Wie viel kostet ein Heimplatz in Stufe 7?
- Ich bin pflegender Angehöriger und mit der Situation überfordert. Was kann ich tun?
- Wie kann man seinen Angehörigen auf Pflegestufe 7 erhöhen lassen?
- Fazit zur höchsten Pflegestufe in Österreich
Pflegestufe 7: Definition
Pflegestufe 7 ist die höchste Einstufung im österreichischen Pflegegeldsystem. Sie wird vergeben, wenn Betroffene keine zielgerichtete Bewegung der Arme und Beine mehr ausführen können und vollständig auf Unterstützung angewiesen sind und einen Pflegebedarf von mindestens 180 Stunden pro Monat haben.
Der Alltag ist ohne fremde Hilfe nicht mehr zu bewältigen. Dazu zählen Aufgaben wie:
- Körperpflege und Hygiene,
- Ankleiden und Auskleiden,
- Essensaufnahme und Trinken sowie
- jede Art von Mobilität – sowohl innerhalb als auch außerhalb der Wohnung.
Die Pflege muss durchgehend gegeben sein, da Betroffene in allen Lebensbereichen auf Unterstützung angewiesen sind. Angehörige stehen dabei oft vor der Herausforderung, rund um die Uhr verfügbar zu sein.
Ein ärztliches Gutachten legt fest, ob eine Einstufung in Pflegestufe 7 gerechtfertigt ist. Dabei wird geprüft, in welchen Bereichen und in welchem Umfang Pflege notwendig ist.
Pflegestufe 7: Was ist der Unterschied zu Stufe 6?
Pflegestufe 7 bedeutet einen noch höheren Pflegeaufwand als Stufe 6. Während in Stufe 6 oft noch einfache Bewegungen möglich sind, fehlt in Stufe 7 jede Fähigkeit zur zielgerichteten Bewegung.
Das Pflegegeld in Stufe 7 ist entsprechend höher, um die intensive Betreuung zu finanzieren.
Diese Unterstützung ist notwendig, um Betroffenen und ihren Angehörigen den Alltag zu erleichtern – sei es durch Pflegehilfsmittel, professionelle 24-Stunden-Betreuung, stundenweise Betreuung oder stationäre Unterbringung.
Ziel ist es, auch bei enormer Belastung die Lebensqualität von Betroffenen und Angehörigen zu sichern.
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Pflegestufe 7: Ansprüche und Leistungen
In Österreich bekommen Menschen in Pflegestufe 7 Pflegegeld, um die Betreuung im Alltag zu erleichtern. Diese Stufe wird vergeben, wenn ein Gutachten bestätigt, dass der Pflegeaufwand mindestens 180 Stunden pro Monat beträgt und die betroffene Person ihre Gliedmaßen nicht zielgerichtet bewegen kann.
Das Geld kann flexibel genutzt werden, etwa für Pflegekräfte, Hilfsmittel oder zur Unterstützung der Familie.
Wie hoch ist das Pflegegeld in Pflegestufe 7?
Ab 1. Januar 2025 beträgt das Pflegegeld in Pflegestufe 7 monatlich 2.156,60 Euro. Der Betrag wird jedes Jahr angepasst und direkt auf das Konto der betroffenen Person ausgezahlt.
Kann die Person das Geld selbst nicht mehr verwalten, was in Pflegestufe 7 oft der Fall ist, wird es an einen Angehörigen überwiesen. Dieser kann das Pflegegeld nutzen, um die Pflege zu organisieren und zu finanzieren.
Überblick Pflegeleistungen bei Pflegestufe 7 in Österreich
Leistung | Unterstützung | Zahlungsweise |
---|---|---|
Pflegegeld | 2.156,60 Euro | monatlich |
Haushaltshilfe | Finanzierung über Pflegegeld | nach Bedarf |
Zuschüsse für Pflegehilfsmittel | bis zu 6.000 Euro | pro Maßnahme |
Zuschüsse für Wohnraumanpassung | bis zu 6.000 Euro | pro Maßnahme |
Ersatzpflege | bis zu 1.500 Euro | pro Jahr (mind. 1 Woche, max. 4 Wochen) |
Beratungsleistungen | kostenfrei | nach Bedarf |
Vollstationäre Pflege (Zuschuss möglich) | abhängig von Einkommen und Vermögen |
Zusätzliche Unterstützungen und Förderungen
Pflegestufe 7 bringt einen hohen Pflegeaufwand mit sich. Um Betroffene und Angehörige zu entlasten, können neben dem Pflegegeld zusätzliche Leistungen beantragt werden. Dazu gehören:
- Zuschüsse für Pflegehilfsmittel: Diese finanzieren unter anderem Pflegebetten, Rollstühle, Hebelifte oder technische Geräte, die den Alltag erleichtern.
- Förderungen für Wohnraumanpassungen: Barrierefreie Umbauten wie bodengleiche Duschen, Haltegriffe im Badezimmer, Treppenlifte oder verbreiterte Türen können gefördert werden.
- Ersatzpflege: Sollte die Hauptpflegeperson verhindert sein, gibt es Zuschüsse für eine zeitweilige Vertretung.
Die Zuschüsse für Hilfsmittel und Umbauten können bis zu 6.000 Euro pro Maßnahme betragen. Wie hoch die Unterstützung im Einzelfall ausfällt, hängt vom Einkommen des Haushalts ab.
Da Personen in Pflegestufe 7 in der Regel nicht mehr selbstständig handeln können, übernehmen Angehörige die Beantragung dieser Leistungen.
Die zusätzlichen Förderungen sollen den Pflegealltag erleichtern und mehr Sicherheit im Wohnumfeld schaffen.
Förderung von Ersatzpflege
Wenn Sie als Hauptpflegeperson sich nicht um Ihren Angehörigen kümmern können, springt eine Ersatzpflegekraft ein. In Pflegestufe 7 gibt es dafür eine Förderung von bis zu 1.500 Euro pro Jahr.
- Die Ersatzpflege muss mindestens eine Woche und maximal vier Wochen dauern.
- Bei Demenzerkrankten oder Jugendlichen kann die Förderung schon ab vier Tagen in Anspruch genommen werden.
Die Förderung wird nur gewährt, wenn das monatliche Nettoeinkommen der pflegenden Person 2.000 Euro nicht übersteigt.
Unterstützung durch Bundesländer oder Gemeinden
Die Bundesländer bieten zusätzliche Leistungen wie Beratung, finanzielle Unterstützung oder spezielle Förderungen an. Diese können direkt bei den zuständigen Stellen angefragt werden.
Sie können auch bei Ihrer Gemeinde nachfragen, ob es zusätzliche Unterstützungen gibt. Je nach Region können sie sehr unterschiedlich ausfallen.
Was ist die Voraussetzung für Pflegestufe 7?
Pflegestufe 7 ist die höchste Einstufung im österreichischen Pflegegeldsystem und wird Personen zugeteilt, die aufgrund schwerster gesundheitlicher Einschränkungen rund um die Uhr auf Pflege angewiesen sind.
Betroffene können weder zielgerichtete Bewegungen ausführen noch eigenständig Aufgaben des täglichen Lebens bewältigen. Die vollständige Abhängigkeit von anderen ist ein entscheidendes Merkmal dieser Stufe.
In der siebenten Pflegestufe brauchen Betroffene Hilfe bei:
- Körperpflege: Waschen, Anziehen, Hygiene und alle weiteren grundlegenden Maßnahmen.
- Mobilität: Aufstehen, Hinlegen oder Fortbewegen – innerhalb und außerhalb des Wohnraums.
- Essensaufnahme: Zubereitung der Mahlzeiten und Unterstützung beim Essen und Trinken.
- Toilettengängen: Hilfe bei der Benutzung oder bei alternativen Maßnahmen wie dem Wickeln.
Wie wird der Pflegebedarf festgestellt?
Die Voraussetzung für Pflegestufe 7 ist ein monatlicher Pflegeaufwand von mindestens 180 Stunden, verbunden mit der Unfähigkeit, zielgerichtete Bewegungen auszuführen.
Während einer Begutachtung prüfen medizinische Fachkräfte:
- Körperliche Einschränkungen: Ob und wie stark Unterstützung bei alltäglichen Aufgaben nötig ist.
- Geistige und psychische Beeinträchtigungen: Gedächtnisprobleme, Orientierungslosigkeit oder die Unfähigkeit, Entscheidungen zu treffen.
- Zusätzlicher Pflegeaufwand: etwa bei der Einnahme von Medikamenten oder der Nutzung von Hilfsmitteln.
Typische Tätigkeiten und geschätzter Zeitaufwand
Ein Pflegeaufwand von über 180 Stunden pro Monat ergibt sich aus intensiver Unterstützung bei täglichen Aufgaben. Beispiele:
Tätigkeit | Aufwand pro Tag | Monatliche Stunden |
---|---|---|
Körperpflege (wie Waschen, Anziehen) | 2 x 45 Minuten | 45 Stunden |
Zubereitung und Füttern der Mahlzeiten | 3 Stunden | 90 Stunden |
Hilfe beim Aufstehen und Zubettgehen | 2 x 30 Minuten | 30 Stunden |
Wickeln oder Begleitung zu Toilettengängen | 6 x 10 Minuten | 30 Stunden |
Mobilitätshilfen (wie Rollstuhltransfer) | 3 x 20 Minuten | 30 Stunden |
Zusätzlicher Pflegeaufwand
Neben den grundlegenden Tätigkeiten gibt es Aufgaben, die den Pflegebedarf weiter erhöhen:
- Pflege von Hilfsmitteln: Rollstühle oder Pflegebetten müssen regelmäßig gereinigt und gewartet werden.
- Erledigungen außer Haus: Arztbesuche, Einkäufe oder Behördengänge nehmen oft zusätzliche Zeit in Anspruch.
- Organisation: Terminvereinbarungen und Absprachen, die den Pflegealltag betreffen.
- Medikamentenmanagement: Unterstützung bei der Einnahme und Überprüfung der richtigen Dosierung.
Die Einstufung in Pflegestufe 7 setzt voraus, dass die Pflegebedürftigkeit dauerhaft besteht. Kurzfristige Pflege nach einer Verletzung oder Erkrankung fällt nicht unter diese Stufe.
Fallbeispiele für Pflegestufe 7
Um die Herausforderungen in Pflegestufe 7 besser zu verstehen, haben wir zwei Beispiele vorbereitet. Beide zeigen, wie umfassend die Betreuung sein muss, wenn Angehörige die Pflege nicht mehr alleine bewältigen können, aber ihre Liebsten nicht in ein Heim geben möchten.
Maria (82 Jahre)
Maria lebt mit ihrem Mann Paul in einem kleinen Einfamilienhaus. Seit ihrem Schlaganfall ist sie vollständig auf Hilfe angewiesen.
Sie kann ihre Arme und Beine nicht mehr bewegen und ist bettlägerig. Paul wollte die Pflege seiner Frau zunächst selbst übernehmen, aber die rund um die Uhr benötigte Betreuung überstieg seine Kräfte und brachte auch die gemeinsame Tochter an ihre Belastungsgrenze.
Probleme im Alltag:
- Maria kann weder eigenständig essen noch trinken und muss bei jeder Mahlzeit gefüttert werden.
- Körperpflege und Toilettengänge sind ohne Hilfe nicht möglich.
- Sie kann keine Bewegungen ausführen, sodass sie regelmäßig umgelagert werden muss, um Druckstellen zu vermeiden.
Mit dem Pflegegeld konnte Paul eine 24-Stunden-Betreuung organisieren, die jetzt im ehemaligen Kinderzimmer der Tochter lebt. Der Zuschuss für ein Pflegebett und einen Patientenlifter erleichtert den Pflegealltag erheblich.
Trotz der Unterstützung verbringt Paul viel Zeit mit seiner Frau und ist froh, dass sie zu Hause bleiben kann:
„Ich wollte Maria nicht in ein Heim geben. Mit der Hilfe der Pflegekräfte kann sie zu Hause bleiben, und ich bin trotzdem immer an ihrer Seite. Ich bringe mich ein, wo ich kann.“
Leistungen, die Maria bezieht:
- Pflegegeld: 2.156,60 Euro monatlich
- 24-Stunden-Pflege: Finanzierung durch das Pflegegeld
- Pflegehilfsmittel: Zuschuss für ein Pflegebett und einen Patientenlifter
- Beratung: Unterstützung bei der Organisation der 24-Stunden-Betreuung
Josef (76 Jahre)
Josef erlitt vor zwei Jahren einen schweren Unfall, der ihn querschnittsgelähmt zurückließ. Seitdem ist er vollständig auf Pflege angewiesen.
Seine Frau Hannelore versuchte zunächst, die Pflege alleine zu übernehmen, doch die körperliche Belastung war zu groß. Josef bleibt jedoch zu Hause, da beide ein Pflegeheim ablehnen.
Probleme im Alltag:
- Josef ist bettlägerig und benötigt Hilfe beim Aufstehen, Umlagern und der Körperpflege.
- Er kann nicht mehr eigenständig essen und wird mit Hilfe gefüttert.
- Die Versorgung von Wunden und die regelmäßige Medikamentengabe erfordern professionelle Betreuung.
Ein 24-Stunden-Pflegedienst unterstützt Hannelore nun im Alltag. Sie sagt:
„Ich wollte meinen Mann nicht in ein Heim geben, aber ich konnte die Pflege alleine nicht mehr schaffen. Die Unterstützung durch die Pfleger gibt uns beiden ein Stück Lebensqualität zurück.“
Leistungen, die Josef bezieht:
- Pflegegeld: 2.156,60 Euro monatlich
- Pflegehilfsmittel: Zuschuss für ein Pflegebett und eine Wundversorgungseinheit
- Vollzeitpflege: 24-Stunden-Betreuung durch einen Pflegedienst
- Wohnraumanpassungen: Zuschuss für den Einbau eines Treppenlifts
Wie kann ich Pflegestufe 7 beantragen?
Der Antrag für Pflegestufe 7 wird bei der zuständigen Pensionsversicherung oder dem Sozialministeriumservice eingereicht. Dazu können Angehörige ein Formular ausfüllen, das entweder online verfügbar ist oder als PDF heruntergeladen werden kann.
Alternativ kann das Formular telefonisch angefordert oder direkt in einer regionalen Servicestelle abgeholt und abgegeben werden.
Schritte zur Beantragung
- Formular einreichen: Der Antrag kann schriftlich, elektronisch oder persönlich eingereicht werden.
- Prüfung: Nach Eingang des Antrags wird dieser von der zuständigen Stelle geprüft und an einen Gutachter weitergeleitet.
- Begutachtung: Ein Arzt oder Pflegeexperte besucht die betroffene Person, um den Pflegebedarf zu ermitteln.
- Entscheidung: Basierend auf den Ergebnissen der Begutachtung wird der Pflegebedarf festgestellt, und Sie erhalten einen Bescheid mit der zuerkannten Pflegestufe.
Der gesamte Prozess dauert etwa vier bis sechs Wochen, kann sich aber verlängern, wenn Unterlagen fehlen oder Rückfragen geklärt werden müssen.
Kanäle für die Antragstellung
- Online: Viele Behörden ermöglichen die Einreichung des Antrags direkt über ein Online-Formular.
- Telefonisch: Antragsformulare und Informationen können telefonisch angefordert werden.
- Persönlich: Der Antrag kann auch direkt in einer Servicestelle abgegeben werden.
Wie läuft die Begutachtung ab?
Die Begutachtung findet in den meisten Fällen zu Hause statt, damit die Situation der pflegebedürftigen Person in ihrer gewohnten Umgebung beurteilt werden kann.
In besonderen Fällen, wie bei einem Aufenthalt im Krankenhaus oder einer Pflegeeinrichtung, erfolgt die Begutachtung vor Ort.
Ein speziell geschulter Gutachter – meist ein Arzt oder Pflegeexperte – prüft, wie groß der Pflegeaufwand ist und welche Unterstützung notwendig ist.
Angehörige dürfen bei der Begutachtung anwesend sein und wichtige Informationen beisteuern, da Menschen in Pflegestufe 7 meistens nicht mehr selbst über ihre Bedürfnisse sprechen können.
Ablauf der Begutachtung:
- Der Gutachter stellt Fragen zu den Einschränkungen und der benötigten Unterstützung.
- Es wird geprüft, ob die betroffene Person grundlegende Tätigkeiten wie Körperpflege, Mobilität oder Essen ohne Hilfe ausführen kann.
- Psychische und geistige Beeinträchtigungen werden ebenfalls in die Bewertung einbezogen.
Die Begutachtung dauert in der Regel 30 bis 60 Minuten. Die Ergebnisse werden dokumentiert und dienen als Grundlage für die Einstufung in Pflegestufe 7.
Was tun, wenn Pflegestufe 7 abgelehnt wird?
Falls der Antrag abgelehnt wird, haben Sie die Möglichkeit, Einspruch einzulegen. Hier sind die wichtigsten Schritte:
- Bescheid prüfen: Lesen Sie die Begründung der Ablehnung sorgfältig. Oft liegt es an fehlenden Nachweisen oder einer unzureichenden Darstellung des Pflegeaufwands.
- Einspruch einlegen: Sie können innerhalb von vier Wochen schriftlich widersprechen. In Ihrem Schreiben sollten Sie genau erklären, warum Sie mit der Entscheidung nicht einverstanden sind.
- Nachweise ergänzen: Reichen Sie fehlende Dokumente wie Arztberichte, Pflegeprotokolle oder andere Belege nach, die den tatsächlichen Pflegebedarf belegen.
- Beratung in Anspruch nehmen: Wenden Sie sich an eine Pflegeberatungsstelle oder einen Experten für Sozialrecht, um den Widerspruch korrekt zu formulieren.
- Neuantrag stellen: Sollte sich der Gesundheitszustand der betroffenen Person verschlechtern, können Sie jederzeit einen neuen Antrag einreichen.
Es ist wichtig, alle Schritte gut zu dokumentieren und Kopien der Unterlagen aufzubewahren. Hilfe erhalten Sie auch bei einer Beratungsstelle oder direkt beim Sozialministeriumservice.
Häufige Fragen rund um die Pflegestufe 7 in Österreich
Welche Möglichkeiten zur Pflege gibt es für Personen in Pflegestufe 7?
Personen in Pflegestufe 7 können zu Hause gepflegt werden, oft mit Unterstützung durch einen 24-Stunden-Pflegedienst. Alternativ ist eine vollstationäre Pflege in einem Pflegeheim möglich, wenn die häusliche Betreuung nicht ausreicht.
Wie viel Pflegegeld bekommt man in Stufe 7?
Ab dem 1. Januar 2025 beträgt das Pflegegeld in Stufe 7 monatlich 2.156,60 Euro. Dieser Betrag wird jährlich angepasst und direkt an die betroffene Person oder an deren Bevollmächtigte ausgezahlt.
Wie oft wird das Pflegegeld überwiesen?
Das Pflegegeld wird monatlich ausbezahlt. Es erfolgt in der Regel eine Überweisung auf das Konto der pflegebedürftigen Person oder derjenigen, die für die Verwaltung des Pflegegeldes zuständig ist.
Kann man Pflegegeld nachträglich beantragen?
Ja, Pflegegeld kann auch rückwirkend beantragt werden, wenn die Voraussetzungen bereits zu einem früheren Zeitpunkt erfüllt waren. Wir empfehlen, den Antrag so schnell wie möglich zu stellen, da Nachzahlungen nur für einen begrenzten Zeitraum möglich sind.
Was steht einer Person in Pflegestufe 7 zusätzlich zu Pflegegeld zu?
Neben dem Pflegegeld gibt es Zuschüsse für Pflegehilfsmittel, wie Pflegebetten oder Hebelifte, sowie Förderungen für barrierefreie Umbauten. Außerdem können Angehörige Unterstützung durch Beratungsstellen oder einen 24-Stunden-Pflegedienst erhalten.
Wie viel kostet eine 24-Stunden-Betreuung?
Die Kosten für eine 24-Stunden-Betreuung variieren je nach Anbieter und Leistungen. In Österreich liegen sie durchschnittlich zwischen 2.000 und 3.500 Euro pro Monat. Zuschüsse oder Förderungen können die finanzielle Belastung reduzieren.
Wer hilft bei der Organisation einer 24-Stunden-Betreuung?
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Wie viel kostet ein Heimplatz in Stufe 7?
Die Kosten für einen Pflegeheimplatz hängen von der Einrichtung und den angebotenen Leistungen ab. In Österreich betragen sie durchschnittlich zwischen 3.000 und 6.000 Euro monatlich. Zuschüsse und Pflegegeld können die finanzielle Belastung mindern.
Ich bin pflegender Angehöriger und mit der Situation überfordert. Was kann ich tun?
Wenden Sie sich an eine Pflegeberatungsstelle oder eine Selbsthilfegruppe. Sie können auch eine Ersatzpflege beantragen, um sich eine Auszeit zu nehmen. Eine 24-Stunden-Betreuung kann ebenfalls eine Entlastung bieten.
Wie kann man seinen Angehörigen auf Pflegestufe 7 erhöhen lassen?
Wenn sich der Pflegebedarf erhöht, können Sie eine Neubewertung beantragen. Wenden Sie sich dafür an die Pensionsversicherung oder das Sozialministeriumservice. Ein Gutachter wird die Situation prüfen und eine neue Einstufung vornehmen.
Fazit zur höchsten Pflegestufe in Österreich
Pflegestufe 7 stellt Familien vor außergewöhnliche Herausforderungen. Der Pflegeaufwand ist rund um die Uhr notwendig, und Betroffene sind vollständig auf Unterstützung angewiesen. Das österreichische Pflegegeldsystem bietet wichtige finanzielle Entlastung, um die Betreuung zu Hause oder in einer Pflegeeinrichtung zu ermöglichen.
Mit den zusätzlichen Leistungen wie Zuschüssen für Hilfsmittel oder Wohnraumanpassungen können Sie die Lebensqualität Ihrer Angehörigen verbessern und den Alltag sicherer gestalten. Wenn die Pflege alleine nicht mehr zu schaffen ist, stehen Ihnen 24-Stunden-Pflegedienste oder vollstationäre Einrichtungen zur Verfügung.
Auch wenn die Situation belastend sein kann, gibt es zahlreiche Hilfen, die Sie in Anspruch nehmen können. Nutzen Sie Beratungsangebote, um die bestmögliche Unterstützung für sich und Ihre Familie zu finden.
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